Du hast die Macht
Geist,  persönliche Entwicklung

Eigenverantwortung – als Schlüssel zum Glück

Wie oft ich früher gehört habe: »jetzt übernehme doch mal Verantwortung für dein Leben, sonst wird nie etwas aus dir!« – und wie ich es gehasst habe. Tja, Zeiten ändern sich und heute komme ich mit einer ganz ähnlichen Aussage zu dir: Wenn du dein Leben nach deinen Maßstäben gestalten möchtest, ist Eigenverantwortung eine der tragenden Säule. 

Was wirklich dahinter steckt und warum ich mich selbst so lange Zeit davor gedrückt habe, erfährst du hier.

Ursache und Wirkung – Eigenverantwortung gilt immer

Die ganzen Themen, über die ich hier schreibe, habe ich ja selbst durchlebt. Und ich war lange Zeit ein echt hoffnungsloser Fall. Ich habe mich immer gefragt, warum manche scheinbar so mühelos ihre Ziele erreichen, sich nicht vom Weg abbringen lassen, und ich dagegen so durch die Welt rudere, immer ein Hindernis nach dem anderen vor mir habe, und nicht voran komme. Es schien mir doch deutlich an meinen Umständen zu liegen, sei es weil ich geglaubt habe, einfach nicht so willensstark zu sein wie nötig und in Selbstmitleid verfallen bin. Oder sei es, weil ich dachte alles und jeder ist gegen mich, ich bin einfach nicht privilegiert genug, endlich mal etwas zu erreichen.

Die Schuld bei anderen, den Umständen oder dem Schicksal zu suchen ist natürlich eine beliebte Methode des Egos, sich unangenehmen Tatsachen nicht stellen zu müssen. Dabei vergessen wir gerne, dass es im Leben immer ein Ursache und Wirkungs-Gesetz gibt. 

Eigenverantwortung heißt dein eigenes Leben pro-aktiv zu gestalten
Baust du deine Dominosteine selbst auf oder lässt sie aufbauen?

Alles, was wir jetzt haben, ist eine Folge aus den Entscheidungen der Vergangenheit. Sich dieser Verantwortung nicht zu entziehen, sondern sie aktiv anzunehmen (für den eigenen Einflussbereich) – genau das ist Eigenverantwortung. Was einhergeht mit einer aktiven Lebensgestaltung, nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen – wonach ich mich so lange gesehnt habe…

Systemfehler I: erlernte Hilflosigkeit

Irgendwie spürt wohl jeder von uns, dass er alleine für seine Taten verantwortlich ist; dass nicht die Umstände, sondern die Reaktion darauf entscheidet, welchen Einfluss sie auf unser Leben nimmt. Und dennoch scheint es eine fast unüberwindbare Herausforderung zu sein, dies dann tatsächlich umzusetzen. 

Eine Ursache dafür ist die erlernte Hilflosigkeit, die sich schon in unserer Kindheit entwickelt. Dabei wird durch frühe Überforderung – alles, was wir jetzt können, mussten wir mühsam lernen; und der »Leistungsdruck« unserer Gesellschaft ist oftmals wenig geduldig – überspitzt  gesagt gelernt, dass egal wie wir etwas tun, wir das gewünschte Ergebnis auf unsere Art nicht erreichen. Und als Folge dessen trauen wir uns nur noch das zu, wo wir bestätigt wurden. Wir übernehmen quasi die Komfortzone unserer Umwelt. 

Nicht nur Mobbing im Kindesalter macht uns passiv
Ist unsere Passivität vielleicht nur erlernt?

Bei manchen ist dies ausgeprägter, bei anderen weniger.

Wenn mich also Leute nach Tipps fragen, wie ich es geschafft habe, z.B. meine depressive Grundstimmung zu verändern, dann sind sie zwar sehr interessiert, kommen oftmals dann mit einem Aber. Das klingt ja logisch, ABER ich könnte das so nicht. Was du hast komplett deine Ernährung umgestellt, ein Jahr auf Zucker und Weizen verzichtet, dich täglich bewegt, meditiert, Tagebuch geschrieben usw. ? Das könnte ICH nicht… 

Erlernte Hilflosigkeit in seiner Reinform. Nicht wertend gemeint, ich war selbst da drin gefangen. Sondern nur eine Feststellung. Und ohne eine akkurate Standortbestimmung kann unsere Reise eben nicht beginnen. 

Systemfehler II: Perfektionismus 

Der zweite Punkt, der uns oftmals davon abhält, einen Schritt in die gewünschte Richtung zu gehen, ist der Wunsch, es perfekt haben zu wollen – und zwar von Beginn an. Also eine Änderung muss sich ab dem Zeitpunkt, wo sie eingeleitet wurde, auch sofort in einem positiven Resultat zeigen. 

Da kommen dann Leute zu mir und sagen, ich esse schon 2 Wochen keine Nudeln mehr und habe immer noch nicht mein Wunschgewicht. Oder sie machen schon 13 Tage, 8 Stunden und 14 Minuten Yoga und fühlen sich immer noch gestresst. Ähnliches gilt für die Hau-Ruck-Aktionen wie z.B. die Neujahrsvorsätze. Ab jetzt wird alles anders…

Das ist für mich wie wenn ich sage, ich habe schon 13 englische Vokabeln gelernt und kann immer noch nicht Shakespeare im Original nachvollziehen. 

Tust du schon oder suchst du noch nach der perfekten Lösung?

Wenn ich mit dieser Erwartungshaltung an eine Sache ran gehe ist natürlich mein Scheitern vorprogrammiert. Dann wünschen wir uns die Wunderpille, die alle unsere Probleme löst – am besten sofort. Oder irgend jemanden, der das für uns übernimmt. Ein Guru, ein Arzt oder irgendein Mittelchen (Alkohol und Drogen kennt man als temporäre Lösung).

Perfektionismus ist dabei eine direkte Folge bzw. Kompensation der erlernten Hilflosigkeit: Wenn ich es mir eh nicht zutraue, etwas erreichen zu können, dann lohnt es sich auch nicht, es überhaupt zu probieren. Ein perfides Muster, dass sich somit selbst erhält – und aktiv von uns durchbrochen werden muss. 

Doch warum ist das nicht so leicht, wie es sich vielleicht anhören könnte?

Die Falle des Opfers

In solchen Situationen spricht man dann oft von der Opferrolle, in der die Person fest steckt. Was uns bei anderen meistens sehr schnell auffällt, wird bei uns selbst oftmals nicht so schnell erkannt. Und die Opferrolle hat ja durchaus einige Vorteile, die Eigenverantwortung bei weitem nicht aufbieten kann: jedem Opfer wird nämlich erstmal Aufmerksamkeit und Bestätigung geschenkt.

Wenn wir ein Opfer unserer Umstände sind, ist das aus zweierlei Gründen bequem:

  1. Haben wir natürlich eine schöne Ausrede parat, warum etwas, das wir ja so ungeheuer gerne machen würden, nicht klappt. »Sieh nur, ich will ja, wenn nur die Umstände anders wären…«
  2. Brauchen wir uns nicht zu ändern, können schön unsere gewohnten Bahnen weiter ziehen und darüber sinnieren, wie schön es doch wäre, wenn es das Schicksal nur besser mit uns meinen würde. Eigentlich sind wir ja ganz zufrieden mit dem, wie es ist…

Wir alle kennen es doch: Ein Freund, der uns dauernd von seinen Problemen auf der Arbeit vorjammert, aber nichts dagegen tut (weil man kann ja nichts machen), geht uns dann meistens früher oder später mit seiner Jammerei auf die Nerven. Doch anfänglich geben wir noch gerne Tipps, die uns sinnvoll erscheinen. Damit wird die Opferrolle als Status quo akzeptiert, weil wir ja nur darauf warten, dass wir auch dran sind mit dem Jammern. So suhlen wir uns gegenseitig in der Opferrolle, ohne es womöglich zu merken.

Um das zu vermeiden ist es essenziell zu erkennen, dass die Macht des Handelns immer bei uns liegt. 

Du bestimmst dein Leben

Die Umstände bestimmen vielleicht, wie schwer uns die Reaktion fallen wird, oder wieviel Energie sie verlangt. Aber trotzdem liegt es nur an uns, etwas zu tun. 

Höre bitte nicht auf die Motiavtions-Trainer

Sätze wie: »Ich würde ja gerne, aber… ich kann nicht, bin nicht willensstark genug, da kann man eh nichts machen!« sind gute Hinweise für das durch Passivität gekennzeichnete Hinnehmen der Umstände. Ein Motivations-Trainer würde dir hier wahrscheinlich sagen: »das sind alles nur Ausreden, du musst einfach dein Ziel verfolgen und immer nur handeln« – aber das geht weit am eigentlichen Sinn vorbei. 

Deine Gedanken mögen in dem Augenblick vielleicht nicht stimmen, oder tatsächlich nur eine Ausrede sein. Für wahr hälst du sie aber eben trotzdem, da sie sich in dem Moment als sehr real und wahr für dich anfühlen. Es hilft also nichts, einfach diese Gedanken zu leugnen. Das würde bedeuten, dass du dich selbst verurteilst und dich ablehnst. Lasse dir also bitte niemals jemals von jemandem sagen, du musst dich einfach nur dazu zwingen und aufgeben ist etwas für Loser. Genau diese Einstellung untergräbt deinen Selbstwert eben noch weiter! 

Es muss also mehr oder weniger ein Paradigmenwechsel statt finden, heraus aus der Opferrolle hinein in das pro-aktive Handeln. Meiner Erfahrung nach etwas, dass wir selten beigebracht bekommen, und uns somit so schwer fällt. 

Das heißt eben auch, dass nur du die Maßstäbe setzt, nach denen du dich verhälst. Nur du weißt, was sich für dich gut anfühlt und was nicht.

EigenverANTWORTung

Wie es in dem Wort schon so schön enthalten ist, stellt unser Handeln immer eine Antwort auf die eigenen Umstände dar. 

Wie willst du reagieren?

  • Trotzig, den Umständen ausgeliefert, als Opfer?
  • Oder erwachsen, pro-aktiv, im Einklang mit deinen Werten und auf dein persönliches Ziel ausgerichtet? 

Es gibt ja tausend und einen Grund einmal trotzig, kindlich zu reagieren. Der Chef, der einen nie versteht und nur motzt; der Partner, der nie sein Geschirr weg räumt; der Staat, der jeden Monat 40% deines Geldes bekommt und nur an Schmarotzer weiter gibt, das Wetter, die Konjunktur, der Kunde, die Eltern, der Verkehr, die Gesetze und so weiter… 

Frust und Wut
Wenn doch die anderen nicht so dumm wären…

Dann sollte der Chef einen mehr anerkennen. Dann sollte der Partner endlich mal von selbst so handeln wie wir es uns wünschen. Dann sollte die Partnerin mal nicht so eifersüchtig sein etc.

Was hier so provokativ klingt soll dir lediglich zeigen, dass egal wie der Umstand aussieht, nur DU entscheidest, wie du darauf reagierst. 

Die Frage ist also: wie sehr schätzt du dich selbst wert? Wie sehr kümmerst du dich um dich selbst? Willst du das Opfer deiner Umstände sein oder deine Umstände selbst kreieren? Was bist du bereit für DEINE Ziele zu tun?

Hilflosigkeit ist immer ein Ausdruck niedrigen Selbstwertgefühls. Das wirst du nicht über Nacht ändern, aber da du nur das ändern kannst, was dir auch bewusst ist, soll dir dieser Text hier zunächst einmal ein paar Anregungen geben, die Wurzel von Unzufriedenheit und vielleicht sogar Depression zu beleuchten.

Pro-aktives Handeln

Im Endeffekt unterscheiden sich glückliche, zufriedene Menschen und hilflose, unglückliche oder hoffnungslose Menschen in der Grundeinstellung gegenüber dem Leben. Das alte Bild vom Glas, das entweder halbvoll oder halbleer ist trifft es hier nur teilweise. Es heißt vielmehr wie viel Vertrauen du darin hast, dass du das Glas weiter füllen kannst. Und ein volles Glas ist nicht immer gleichbedeutend mit einem zufriedenen Menschen.

Wie voll dein Glas ist entscheidet gar nicht so sehr über dein Glück

Eigenverantwortung bedeutet im Prinzip nichts anderes wie:

»Akzeptiere wo du gerade stehst und mache das Beste daraus!«

Anstatt also gegen das zu sein, was eh ist (vielleicht hast du Übergewicht, vielleicht ist deine Freundin extrem eifersüchtig oder vielleicht fühlst du dich gerade komplett allein auf der Welt), fokussierst du dich auf das, was du willst. Und zwar im Rahmen deiner jetzigen Möglichkeiten. 

Nicht das Seminar »wie werde ich reich in 30 Tagen« buchen, oder die Diät »in 5 Tagen 5 Kilo verlieren« ausprobieren. 

Sondern ein Schritt nach dem anderen, durch pro-aktives Handeln, auf dein Ziel zusteuern. 

»There is a million futures we want to avoid – but only one we want to create!«

Das bedeutet natürlich gleichzeitig, dass du dir deiner wahren Bedürfnisse bewusst bist. Nur soviel: das neue iPhone ist eher kein echter Herzenswunsch, genauso wenig wie das Bedürfnis von allen verstanden und geliebt zu werden 😉 

Eigenverantwortung ist eine Tugend

Meine Großeltern sprachen früher noch oft von Tugenden – nur konnte ich damit nie etwas anfangen. Mittlerweile weiß ich, dass auch das Übernehmen der Verantwortung für die eigenen Taten eine Tugend ist; oder eine Leistung, wenn du so willst. Das heißt, du entscheidest dich aktiv dafür, es wird dir nicht geschenkt. Und auch wenn Geschenke schön sind, kann nur eine eigene Leistung dich wirklich auf tiefer Ebene zufrieden stellen!

In dem Sinn hast du jeden Augenblick die Wahl, wie du reagierst – ob du dich als Opfer siehst, oder ob du dir deiner Macht bewusst bist, dass du das Ergebnis bestimmen kannst. Für mich ist das eine Interpretation der oft als esoterisch verschrienen Einstellung: Lebe im Hier und Jetzt! 

Unsere bewussten und unbewussten Gedanken, Einstellungen und Reaktionen sind die Blaupause, die unser Schicksal lenken. 

Dein Leben – Deine Entscheidung

Wenn du dich gesund ernähren willst, aber dem »guten Geschmack« von Fast Food nicht widerstehen kannst, ist es in diesem Moment deine Entscheidung, was du machst. Am Ende des Tages musst du nur dir selbst Rechenschaft ablegen!

Für was entscheidest du dich also? Unser Verhalten ist immer bestimmt von Gewohnheiten. Und Gewohnheiten lassen sich ändern 😉

Ab dem Zeitpunkt, wo mir dies in seiner Tiefe bewusst wurde, bin ich zwar nicht über Nacht reich, schön und berühmt geworden. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass ich die Zügel selbst in der Hand halte – und das ist für mich ein sehr angenehmes Gefühl. 

Fazit

Im Prinzip ist es uns allen klar, dass wir selbst die Verantwortung für unser Leben und unsere Taten übernehmen müssen. Leider gibt es auf dem Weg dahin ein paar Hindernisse und unbewusste Glaubensmuster, die wir meiner Meinung nach aus dem Weg räumen müssen. 

Für ein erfolgreiches, selbstbestimmtes und zufriedenes Leben führt kein Weg daran vorbei, die Opferrolle zu verlassen und pro-aktiv zu handeln. Nicht zwanghaft und mit Kampf, sondern aus der inneren Fürsorge für uns selbst heraus. So wie wir uns die Passivität und Hilflosigkeit antrainiert haben, können wir sie auch wieder verlernen. Durch viele kleine Schritte und in der Gewissheit, dass wir das Ruder in der Hand halten.

Eigenverantwortung ist für mich dabei ein Ausdruck von Selbstliebe – du bist dir selbst soviel wert, dass du nach deinen eigenen Maßstäben handelst, und dich nicht durch deine Umstände herunter ziehen lässt. Das bedeutet natürlich auch, dass du deine eigenen Maßstäbe kennst. 

Um es mit Jim Rohns Worten zu sagen:

»Wenn du dein Leben nicht selbst planst, fällst du in den Plan der anderen. Und jetzt rate mal, was die für Dich geplant haben? Nicht viel!«

Jim Rohn

Eigenverantwortung bedeutet übrigens nicht, die Schuld für alles zu übernehmen!

Dein Coach-Kern 

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